Ein weiterer Trainings- und Wettkampfabschnitt, mit dem Zwischenschritt der Teilnahme an der U23-Europameisterschaft mit dem Setzen eines weiteren Achtungszeichens,  ist abgeschlossen. Körperlich fit ging Damian von Euw zum Abschluss dieser Phase in die Kämpfe der EM in Rom. 

von Gerhard Remus

Unterschiedliche Mattenauftritte

Bis 97 kg erwartete ihn wie immer starke Konkurrenz. Im ersten Kampf besiegte er den Litauer Arnoldas Baranovas nach anfänglicher Nervosität dann jedoch deutlich mit 9 zu 0. Es folgte der Tscheche Dadak, der unserem Sportler in der Vergangenheit einige Probleme bereitete. Dadak ging 3 – 0 nach einer angeordneten Bodenlage auch Führung. Mit einem Überwurf und einem Durchdreher sicherte sich von Euw den Sieg mit 7 zu 3. Grundlage dafür zeichnete sich u.a. auch der sehr gute physische Zustand des Schweizers verantwortlich.

Er stand somit im Halbfinale. Dort erwartete ihn der schon international oftmals dekorierte Österreicher Markus Ragginger auf ihn. Beide sind eigentlich auch Freunde. Aber auf der Matte wird sich nichts geschenkt. Es passierte, was so nicht geplant war: Damian von Euw muss als erster in die Unterlage und gab drei Punkte ab. Der in der Verteidigung äußerst clevere Österreicher schaukelte den Kampf bis zum Ende mit drei zu eins nach Hause. Es blieb dem Schwyzer der Kampf um Bronze. Alle wussten, gegen den Italiener Luca Svaicari ringt es sich schwer. Der hatte das Publikum hinter sich und zögernde Kampfrichter dazu. Gewinnen muss natürlich der Athlet selbst; der Brunner Ringer weiss das. Ein lascher Wurfansatz bestrafte ihn, einen Wurf ließ er aus der Kontrolle, sein Widerpart konterte diesen. Er selbst punktete auch. Zehn Sekunden vor Schluss fehlten ihm vom Boden aus die Kraft und die Konzentration zu einer weiteren hohen Wertung. Beim Stand von 6 zu 8 verpasste er die Bronzemedaille. Er blieb nun schon zum wiederholten Mal der beste Schweizer mit zwei Siegen und direktem Einzug in das Semifinale, mit dem anschließenden Bronzemedaillenkampf bei internationalen Meisterschaften. Die Enttäuschung bei ihm und seinem Anhang war intensiv aber nur kurz, denn:

Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf.

In die Zukunft schauend

Es beginnt nach einer kurzen Erholungsphase in den heimischen Bergen und dicht gelegenen Seen, die er genießen wird, die unmittelbare Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften der Junioren im slowakischen Trnava.

Es folgen weitere Trainingsaufenthalte in Deutschland; bis es dann zur WM in die Slowakei geht. Am 15. September geht die kleine Schweizer Delegation auf die Reise. Damian von Euw betritt am darauffolgenden Dienstag die Weltmeisterschaftsmatten. Diese Titelkämpfe sollen einen weiteren Schritt nach vorne dokumentieren. Ich bin davon überzeugt.