Rückblick auf die Militär-WM und Ausblick auf die kommenden Monate bis zur Olympia-Quali.

Bei den diesjährigen Militärweltmeisterschaften in Baku ging es um viel Prestige. Die Arena in der Hauptstadt Aserbaidschans war jeden Tag bis auf den letzten Rang gefüllt. So macht es unheimlich Freude zu kämpfen.
Wenn das Militär involviert ist, wird es automatisch politisch. Durch die Zulassung Russlands und Weissrusslands zogen sich einige westeuropäische Nationen zurück, unter anderem blieben unsere Nachbarn aus Deutschland zu Hause.

Mir war wichtig, nach meiner verletzungsbedingten Absenz im Spätsommer, einige Kämpfe auf höchsten Niveau zu absolvieren. Zudem ist die sogenannte CISM-WM eine tolle Chance, sich bei der Schweizer Armee für deren Support zu revanchieren. 

Insgesamt waren wir eine 5-köpfige Schweizer Delegation, die von Daniel Faraj und Trainer Bozo Starcevic angeführt wurde. Meine Teamkameraden mussten unten durch, sie verloren gegen erfahrene Gegner. 

In meiner Gewichtsklasse bis 87 kg war ein Teilnehmerfeld von 13 Ringern aus vier verschiedenen Kontinenten registriert. Im ersten Kampf wurde mir ein Topringer aus der Türkei zugelost. Dieser musste vor Ende der ersten Halbzeit als Verlierer von der Matte. Nach mehreren Versuchen, meine verkehrten Ausheber regelwidrig abzuwehren, wurde er disqualifiziert. Dieser Startsieg beförderte mich direkt ins Halbfinale. Dort stand ich dem Einheimischen Valiyev gegenüber, der im Vorjahr U20-Europameister wurde. Trotz ausgeglichenem Kampfverlauf wurde mir keine Möglichkeit zugesprochen, in der Bodenlage zu punkten. Somit verlor ich dieses Duell mit 0:2 aufgrund zweier Passivitäten. 

Im Finale um die Bronzemedaille fackelte ich nicht lange und besiegte meinen Kontrahenten aus Albanien nach etwa zwei Minuten Kampfzeit mit technischer Überlegenheit. Militärweltmeister wurde Alizadeh, der mehrfache Asienmeister aus der Ringernation Iran. Er zermürbte meinen Halbfinalgegner im Finale mit 6:6. 

Diese Medaille zeigt, dass weiterhin mit mir zu rechnen ist. Beim nächsten Mal werde ich Gold anstreben, um meinen CISM-Medaillensatz zu komplettieren. 

Liga & Pläne im neuen Jahr

Eine Woche darauf unterstützte ich die RR Einsiedeln beim Medaillengewinn in der höchsten Schweizer Ringerliga. Somit konnte ich das Jahr 2023 mit diesen beiden Bronzemedaillen versöhnlich abschliessen.

Nun befinde ich mich in Almaty, der grössten Stadt Kasachstans zu Gast bei Shamil Ozhaev, den ich bei seinen Vorbereitungen auf die kasachischen Meisterschaften unterstütze, die Mitte Januar stattfinden. Zur selben Zeit werde ich in Zagreb beim Ranking Turnier im Einsatz stehen. 

Anschliessend an dieses Turnier findet wie bereits die letzten Jahre ein Trainingslager in Porec statt. Im Februar werde ich erneut nach Asien fliegen, diesmal mit dem Schweizer Team nach Taschkent. In der Hauptstadt Usbekistans werde ich mich auf die Olympiaqualifikation vorbereiten, währenddessen werden die Europameisterschaften ohne mich stattfinden. 

Im März bestreite ich einen letzten Test in Dänemark bei den Thor Masters, bevor es im April in Baku um zwei begehrte Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris 2024 geht. Dort werde ich in Bestform antreten.